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[TRAVEL DIARY] Übernachten in der Villa Emma und Kulinarisches in Gent

Das Auto voll bis oben hin bepackt (was bei einem MINI nicht gerade schwer ist) ging es bei bestem Wetter von Köln aus Richtung Belgien. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Danke an meine Schwester für die Schlafmöglichkeit und leckere Bewirtung beim Zwischenstopp. Unser Ziel war es zeitig aufzubrechen, um in Gent schön zu frühstücken. Es wurde fix nach passenden Lokalitäten gegoogelt und los ging die Fahrt. Leider verzögerte sich die Ankunft durch den einen oder anderen Stau und es wurde kurzerhand umdisponiert, es sollte direkt zu unserer Unterkunft gehen. Bei herrlichem Sonnenschein wurden wir in der Villa Emma sehr freundlich begrüßt. Für die Gäste des Hauses stehen zwei Zimmer zur Verfügung, einmal ACACIA und einmal TILIA. In letzteres haben wir uns einquartiert.

Das Zimmer ist modern und mit viel Geschmack eingerichtet. Zur Begrüßung lag für jeden Gast ein kleines Präsent bereit, neben einer Kaffeedisc und Tee, die man im Minibar-Bereich zubereiten konnte, gab es zur Einstimmung auch ein Cuberdon, eine typische Genter Spezialität, über die ich später mehr erzähle. Neben dem sehr bequemen Bett gab es auch ein Traum von Bad! Schaut euch bitte einmal die Wandfarbe an. Okay, dieses intensive Pink ist sicher nicht jedermanns Sache, aber mir gefiel es sehr gut. Diese Farbe für ein Badezimmer zu verwenden, auf diese Idee wäre ich nie gekommen.   

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Nachdem das Gepäck ausgeladen wurde, ließen wir uns von unserem Gastgeber noch einige Tipps für die Stadt geben und düsten per Leihrad in die Stadt. Die Villa liegt etwas außerhalb des Zentrums, doch war man in weniger als 10 Minuten schon mitten auf dem Marktplatz. Die Stadt mit dem Rad zu erkunden, kann ich nur jedem empfehlen. Falls eure Unterkunft selbst keine Räder zum Verleih anbietet, könnt ihr mal auf DIESER Seite nachschauen. Was wir in der Stadt alles gesehen und besichtigt haben, erzähle ich euch in einem separaten Post. Heute soll es erstmal um das Kulinarische gehen.

Womit wir schon beim Frühstück in der Villa Emma wären. Das Wetter am nächsten Tag war leider nicht mehr so toll, doch erhellte der liebevoll gedeckte Frühstückstisch direkt den Morgen. Es gab frisch gepressten Orangensaft, Melone mit Schinken und dazu Portwein zum dippen (oh YUM, war das lecker!), natürlich durften Croissants nicht fehlen. Dazu gab es eine Auswahl an Aufstrichen. Seit meinem Gentbesuch bin ich nun Fan von Spekulatiuscreme, das Zeug ist fast besser als Erdnussbutter! Auf Wunsch wurde auch Omelett serviert und es gab zusätzlich warmen Apfelkuchen und Joghurt mit Früchten. Kugelrund und glücklich ging es danach noch einmal mit dem Auto in die Stadt, es mussten noch ein paar Souvenirs besorgt werden!

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Als mögliche Frühstückslocation für den Vortag stand Julies’s House in der engeren Auswahl. Dort hätte man ein sehr süßes Frühstück zu sich nehmen können. Auf dem Weg zur Burgbesichtigung entdeckten wir den Laden dann zufällig und mussten natürlich einmal hineinschauen. Heraus sind wir mit zwei Cupcakes gekommen. Für meinen Geschmack hätten sie ruhig ein wenig mehr Frosting haben und weniger süß sein können. 

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Auf Nachfrage in der Villa Emma, wo es denn die besten Waffeln der Stadt gibt, wurde uns das MAX ans Herz gelegt. Die Räumlichkeiten der Brasserie waren schön anzusehen und die Waffel war so luftig leicht und knusprig, es war ein Erlebnis! Im Vergleich dazu sind die Waffeln aus Lüttich mehr als massiv im Biss. Das Besondere am MAX ist, dass die Waffeleisen schon über 120 Jahre alt sind und das die Vorfahren des Lokalbesitzers diese Waffeln erfunden haben. Von unserem Sitzplatz aus konnten wir diese Erbstücke auch erspähen. Nicht nur die Waffel war lecker, die Pfannkuchen waren es auch!

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Wäre der Stau nicht gewesen, hätten wir im Rosario gefrühstückt. Dort stehen nämlich auch herzhafte Speisen auf der Karte, so wie das Sandwich mit Salami und Rucola. Auch am Rosario sind wir zufällig vorbeigekommen und konnten es uns nicht nehmen lassen, auch dort einmal hinein zu schauen. Die Getränkekarte ist ansprechend, beim nächsten Gentbesuch wird die Latte Oreo probiert!

Waffeln gibt es natürlich nicht nur im MAX, sondern eigentlich an jeder Ecke. Die Variante mit Erdbeeren wurde am Wasser genossen. Zusammen mit der Sonne im Gesicht, schmeckte auch diese vorzüglich. Ein Besuch in Belgien ohne Schokolade bzw. Pralinen zu naschen, ist kein richtiger Besuch. Bei der großen Anzahl an Chocolatiers in der Stadt fiel die Entscheidung nicht gerade einfach. Auf gut Glück haben wir uns für Van Hoorebeke entschieden und wurden nicht enttäuscht. Belgien ist bekanntlich auch für seine Fritten berühmt. Für diesen Snack bekamen wir keine Empfehlung, es soll überall gut schmecken. Hier hatten wir bei zwei Versuchen nicht wirklich Glück, die Pommes schmeckten beide Male eher durchschnittlich, da habe ich in Deutschland schon leckere gegessen. By the way ist die American meine Lieblingssoße! Die kannte ich schon aus meinen Aachenzeiten, wer es etwas schärfer mag, dann go for it!

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Die Preise für Essen in Gent sind im Vergleich zu hiesigen Verhältnissen schon sehr hoch. Besonders an den Lunch-Angeboten wurde das deutlich. Der gute Mittagstisch kostet bei uns meist um die 7-8 Euro oder weniger, je nachdem wo man gerade speist, dort gelten 19 Euro als tolles Angebot. Auf der Suche nach einem Dinner-Lokal schauten wir auf die Themenstadtkarte für Restaurants. Nebenfakt: Die Veggie-Szene in Gent ist übrigens besonders groß. Wir entschieden uns für das Mosquito Coast mit belgischer und internationaler Küche. Als wir gegen 18:00 Uhr ankamen, war bereits jeder Tisch reserviert und das bei sehr vielen vorhandenen Tischen und unter der Woche! Das kann ja nur ein gutes Zeichen sein. Wir wurden an einen Tisch platziert, wo wir 1,5 h bleiben konnten, das sollte für ein Abendessen ausreichen. Einen Drink kann man ja auch noch direkt an der Bar oder woanders zu sich nehmen.

Der Grund für die Beliebtheit des Lokals entschloss sich uns recht schnell, beim Blick in die Speisekarte wurde alles klar. Die Hauptgerichte kosteten alle im Schnitt “nur” 18 Euro, im Vergleich zu den Lunch-Angeboten, war dies also recht günstig. Die Karte des Mosquito Costs war in der Tat sehr international, belgisches wurde leider kaum angeboten. Ich entschied mich für Merguez mit Couscous und davor gab es noch einen Teller mit Frittiertes. Der hatte uns allerdings schon so satt gemacht, dass wir unsere Hauptspeise kaum noch anrührten. Die fast vollen Teller konnten wir uns aber einpacken lassen und so ging es erneut kugelrund zurück zur Villa Emma.

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Als Mitbringsel kaufte ich zwei Tüten Cuberdons direkt von einem Stand in der Nähe der Großen Fleischerhalle. In den Souvenirläden wurden sie zwar auch angeboten, aber ich fand es so viel authentischer. Außerdem durfte ich die Ware vorher kosten. Waffeln, so fluffif-luftig, wie ich sie hier gegessen habe, lassen sich etwas schlecht mitnehmen und Pralinen gibt es auch in Deutschland. Cuberdons hingegen sollen typisch für Gent sein. Die lilafarbenen Kegel, die auch „Neuzeke“ (Näschen) genannt werden, sind außen hart und innen geleeartig. Geschmacklich würde ich sie als “interessant” beschreiben, Himbeere kann man mit etwas Goodwill herausschmecken. Eine große Menge kann man von ihnen jedoch nicht verputzen. Aufgrund ihrer kurzen Haltbarkeit von sechs Wochen werden sie nicht exportiert. Neben Himbeere gibt es die Kegel auch in anderen Geschmacksrichtungen, die ich aber nicht durchprobiert habe. Meine Zähne haben es mir sicherlich gedankt!  

Habt noch einen schönen Ostersonntag!

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